










Mein Garten liegt etwa Luftlinie 500 m von meinem Zuhause entfernt. Er gehört zu einer Gartenanlage. Schon seit Wochen höre ich die Aktivitäten anderer Gärtner. Auch in jedem Gartenbuch steht, was man im Januar und Februar im Garten zu tun hätte. Nichtsdestotrotz blieb ich zu Hause und kurierte erst einmal meine langwierige Erkältung aus. Gestern war es dann soweit. Ich rappelte mich auf, obwohl noch immer nicht ganz fit, und wollte starten. Ich nahm drei Obstbüsche mit, die in die Erde sollen, sowie jede Menge Samen und Steckzwiebeln.
Dann der erste Schreck. Im Gartenhäuschen musste ich leider feststellen, dass ich wohl Besuch hatte. Meine wichtigsten Arbeitsgeräte waren weg. An Umgraben oder Beete rechen war nicht mehr zu denken. Sehr ärgerlich, zumal mir so etwas noch nie passiert ist. Ich schütze meinen Garten nicht wie Fort Knox. Bisher war das auch nie nötig. Ich habe immer gedacht, je mehr man etwas absichert, desto eher kommt es weg. Nun weiß ich nicht, was hier passiert ist. Denn meinen teuren Rasenmäher wollte man nicht mitnehmen. Auch andere aus meiner Sicht wertvolle Gegenstände blieben erhalten. Vielleicht waren sie zu unhandlich.
Nachdem ich diese Tatsache verdaut hatte, ging ich dann doch ans Werk. Mit den verbleibenden Geräten konnte ich ja auch noch irgendetwas machen. So blieb mein später Start im Garten auch gleichzeitig ein etwas dürftiger Start. Mein noch nicht ganz gesunder Körper dankt es mir sicher.
Die ersten Möhren und Zwiebeln dürfen jetzt anfangen zu wachsen. Bevor es aber weiter geht, steht erst einmal der Kauf von neuen Gartengeräten an.
Schönes gab es aber auch, wie zum Beispiel das viele Gelb: Richtig satt gelb blühende Narzissen und der ebenfalls wunderbar gelb blühende Forsythia. Im Kontrast dazu war der Himmel gestern wunderbar blau und wolkenfrei. In der Sonne angenehm warm, wehte ein kühler Wind.
Meine zwei Säulenapfelbäume zeigten schon erste zarte Blütenknospen. Da aber noch einmal kaltes Wetter angesagt ist, hoffe ich, sie gehen das mit dem Blühen langsam an. Nachdem die Apfelernte im letzten Jahr ausgefallen ist, möchte ich dieses Jahr ganz viele Äpfel aus meinem Garten ernten und essen. Auch sonst zeigt sich, dass das Leben nun neu beginnt und mein verspäteter Gartenstart nicht weiter tragisch war.
Pläne habe ich auch gemacht. Eine Kartoffelernte wird es dieses Jahr hoffentlich geben, nachdem ich im letzten Jahr erstmalig den Kampf gegen die Kartoffelkäfer verloren hatte. Ich werde ein neues Beet dafür anlegen. Ansonsten werde ich wie immer nur Gemüse und Obst anbauen, welches wir auch wirklich gerne essen. Ich denke, in diesen Zeiten ist ein Garten eine wahre Goldgrube. Der erste Schritt ist immer der schwerste. Den hab ich getan.
Jetzt freue ich mich auf das neue Gartenjahr, auch wenn es wieder mit sehr viel Arbeit verbunden sein wird.