Sonntag, 03.07.2022
Nachdem ich eine lange Zeit fast ausschließlich gehäkelt habe, wollte ich unbedingt mal wieder meine Stricknadeln herauskramen. Die Frage war nur, was möchte ich anfertigen. Socken hatte ich zur Genüge gestrickt und die derzeitigen hohen Temperaturen lassen auch nicht an kalte Füße denken. Schals und Mützen fielen aus diesem Grund auch aus.
So stöberte ich im Netz nach Anleitungen und Inspirationen. Es sollte dieses mal ein größeres Kleidungsstück werden. Schon öfters begegnete mir die Methode „Raglan von oben“, kurz RVO genannt, um einen Pulli zu stricken. Klang schon immer irgendwie einfach, nur schreckte mich immer die Menge an Wolle ab, die man dafür braucht.
Zum Glück fand ich aber eine Videoanleitung, wonach es wirklich jeder begreift und nachstricken kann und man das Gefühl bekommt, dass man dieses Teil in einer überschaubaren Zeit fertig bekommt. In aller Ruhe und Geduld erklärt die Designerin dort ihr Modell und auch allgemein die Methode des RVO. Ich schaute mir die vier Videos in Ruhe und mehrmals an. Diese Anleitung erschien mir machbar. Hoch motiviert kaufte ich die im Video vorgestellte Wolle und auch entsprechend große Nadeln. Als das Paket mit den Garnen endlich da war, ging es sofort los.
Der Anfang war schnell gemacht.
Das schöne an dieser Methode ist, dass man während des Strickens immer mal wieder anprobieren kann und dann entscheidet, ob und wie man weiter strickt.
Da kam ich aber ganz schnell an den Punkt, wo mir ein wichtiges Utensil fehlte. Zum Anprobieren benötigt man ein ganz langes Seil. Man hätte dazu auch einen langen Faden nehmen können. Doch das wollte ich nicht.
Da ich schon während des Anschauens der Videos die wunderschönen Nadeln bewundert habe und ich mir vorstellen kann, dass dies nicht mein letzter Pulli dieser Art wird, entschloss ich mich ein entsprechendes Nadelset zu kaufen. Wenn schon, denn schon … Dieses besteht aus Nadelspitzen in den verschiedenen Stärken und den anschraubbaren Seilen dazu. Da Handarbeiten auch Spaß machen soll, wählte ich auch eine schöne Farbe für dieses Nadelset aus: ein leuchtendes Fuchsia.
Nun konnte ich mit diesen Seilen auch beide Armausschnitte still legen. Während dessen stricke ich den Körper in Runden immer weiter. Dies ist jetzt der Teil der Arbeit, der etwas Geduld erfordert. Ich habe den V-Ausschnitt, die Armansätze und den oberen Teil des Körpers fertig gestrickt. Bis hierhin bin ich schon sehr zufrieden mit meinem ersten Raglanpullover.
Es soll ja ein Sommerpulli werden. Also sollte der Rest dann auch noch in diesem Monat fertig werden.
Doch, wie es immer so ist, habe ich noch ein zweites Strickteil angefangen. Mal sehen, was ich am Ende zuerst fertig stelle.
UPDATE Januar 2023:
Ich habe es tatsächlich soweit geschafft, den Hauptteil und auch den Ausschnitt fertig zustellen. Doch noch bevor ich die Arme fertig gestrickt habe, gefiel mir der ganze Pulli überhaupt nicht mehr. So habe ich alles wieder aufgemacht.
Eine neue Idee entstand. Warum nicht einen Pullunder anfertigen: Geht einfach und ist sicher sehr nützlich. Aber auch da gefiel mir der Fall des fertigen Strickstückes ganz und gar nicht.
Ich musste einsehen, mein Körper und dieses Garn passen nicht zusammen. Das wird kein Kleidungsstück. Traurig aber wahr. Nun suche ich nach einer neuen Idee. Denn das Garn als solches ist ja wunderschön.








