Warum habe ich einen Garten?

Der wichtigste Grund ist die Ernte. Alles, was ich selber angebaut habe, schmeckt einfach besser. Ich weiß, welche Sorten ich angebaut und wie ich sie behandelt habe. Es steckt meine Arbeit, Liebe und Geduld in jeder Pflanze, auch ein wenig Heimat.  Wenn die Ernte gut ausfällt, dann macht mich das glücklich. Wenn sie schlecht ausfällt, bin ich zumindest schlauer geworden.

Mein Garten ist auch in gewissem Sinne mein Fitnesscenter. Bewegung an der frischen Luft ist gar nicht zu toppen. Das Vitamin D, was durch die Sonne in meinem Körper angereichert/aufgebaut wird, ist auch eine Wohltat. Das Buddeln im Boden erdet mich auch mental. Besonders gern suche ich im Herbst nach Kartoffeln. Beim Möhren ernten kommen immer wieder lustige Formen zu Tage. Der Geruch vieler Pflanzen erst!

Und trotzdem gibt es ein ACH.

Mein Garten und die Natur bringen mich auch immer wieder an meine Grenzen. Manche Arbeiten sind einfach sehr schwer, manche ohne Hilfe gar nicht zu schaffen. Rückenschonendes Arbeite nehme ich mir immer wieder vor, doch vergesse es oft. Das Wetter macht mir regelmäßig einen Strich durch die Rechnung. Die Vorschriften in einem Schrebergarten schränken auch etwas ein. Erntereif wird gefühlt alles auf einmal. Und das sogenannte Unkraut erst.

Trotzdem ist es gerade in diesen Zeiten für mich ein Glück dieses Stück Erde zu beackern. Auch das Überwinden dieser ACH´s gehört dazu. Der Gang durch die Jahreszeiten ist mit einem Stückchen Erde noch viel intensiver. Als ausgesprochener Winterfan war es mir erst durch den Garten möglich auch den Sommer zu lieben. So etwas gibt es auch.